Der Sportplatz

David

Ich sah wie David, so hieß er, sich etwas entspannte. Ich bin hier weil mein Vater es wollte. Er kam mit mir nicht klar, also wurde ich hieher gebracht. Ich sah zu ihm, dann wieder zum sportplatz. Meine schwarzen haare fielen mir ins gesicht, und ich strich sie mir wieder aus den augen. Ich war ungern hier. Schließlich kannte ich keinen. Und es war schwierig für jemanden wie mich, sich schnell anzupassen. Das störte mich aber nicht wirklich. Ich brauchte nur ab und zu jemanden zum reden. Sonst könnte ich ja gleich in die klapse gehen.

->Sarah's Zimmer.

Jenny

Ich hörte Jenny zu, als sie mir erzählte warum sie hier war.

Muss ein Scheiß Gefühl sein wenn die Eltern einen nicht ertragen können

murmelte ich und lies meinen Blick über den Sportplatz schweifen .Ich konnte mir nicht vorstellen wie es war, wenn die Eltern einen nicht ertrugen oder loswerden wollten. Meine Eltern hatten für mich und meine Geschwister immer nur das Beste gewollt und sie haben auch alles dafür getan, dass wir zumindest einen Teil davon bekamen. Das war nicht viel gewesen, was nicht weiter verwunderlich war, wenn man bedenkt in welchem Virtel ich aufgewachsen bin. Aber mir und meinen Geschwistern hatte das nichts ausgemacht. Wir waren glücklich und hatten alles was wir brauchten. Ich seufzte leise, als ich daran dachte, dass meine Geschwister irgendwo studieren konnten und ich hier in diesem Internat festsitzen musste. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Jenny sich ihre schwarzen Haare wieder aus dem Gesicht strich und über den Sportplatz schaute. Wirklich glücklich sah sie nicht aus, aber dass war auch kein Wunder, nachdem was sie mir eben erzählt hatte. Es war nicht viel gewesen, aber den Rest konnte ich mir selber zusammen reihmen.

Wie alt bist du?

fragte ich sie. Jenny sah jünger aus als ich, wie eigentlich alle die ich bisher getroffen hatte. Okay, das war auch nicht sonderlich schwer, denn immerhin war ich nicht gerade der Kleinste und mein Bart lies mich vermutlich noch ein bis zwei Jahre älter aussehen. Wenigstens war es ein Vorteil älter auszusehen, zumindest hatte mich noch nie ein Bulle angeschwärzt weil ich letztes Jahr ohne Begleitperson durch die Gegend kutschiert bin.

Aber jetzt mal ernsthaft, mein Auto kann ich auch alleine fahren.

dachte ich. Bei den Gedanken an meinen aufgemotzen Cadi mit dem Flame-Paint musste grinsen. Nicht jeder hatte so einen schicken Wagen und nicht jeder konnte mit seinem Autos Stunts. Auf meinen Wagen war ich stolz, noch stolzer als auf irgendetwas anderes. Ich achtete sehr auf ihn und lies eigentlich niemanden fahren, außer mir selbst. Ich atmete einmal tief durch und versuchte die Gedanken zu verdrängen um mich ein bisschen auf das Gespräch mit Jenny konzentrieren zu können.

David

Ich sah das er überlegte. Eigentlich war er ganz okay. Als er mich fragte wie alt ich sei sah ich ihn an. “15. Viele sagen aber vom Charakter mindestens 17. “ ich sah auf mein Handy das vibrierte. Gefühllos und desinteressiert was dort stand. “ich will sicher gehen das du weißt warum du dort bist. Du hast uns das leben Tür Hölle gemacht. Und deswegen bist du dort. Denk über dich nach. Warum kannst du nicht so sein wie deine Schwester? Es wäre besser gewesen, wenn du nie...“ sie legte das Handy au den Bildschirm hin.

Ein wenig überraschte mich Jennys antwort. Ich hatte sie nicht ganz so jung geschätzt, eher schon 16. Die Sache mit dem Charakter konnte ich noch nicht beantworten, aber bis jetzt hatte ich sie auch da nicht älter als 16 geschätzt.

Tja, so sehr kann man sich täuschen

dachte ich schmunzelnd. Okay ich hatte auch keine wirklich gute Menschenkenntnis, von daher war es nicht weiter verwunderlich wenn ich mich bei solchen Dingen verschätzte. Vorallem bei weißen Mädchen war das Alter generell schwer zu schätzen. Manche sahen aus wie 12 jährige und andere kleisterten sich so mit schminke zu, dass man sie auch für 20 halten konnte. In meinem Virtel war das nicht so schlimm. Die meisten Mädchen hatten wenn überhaubt Wimperntusche und Eyeliner drauf, weshalb man ihr Alter gut hatte schätzen können.

Als Jennys Handy vibrierte sah ich kurz zu, als sie es hervor holte, doch lies meinen Blick gleich wieder nach vorne wandern. Es war unhöflich andere Leute SMS zu lesen, das wusste sogar ich. Es schien keine wirklich nette SMS zu sein, denn sie drehte das Handy ziemlich bald wieder um und legte es weg.

Hast du noch Geschwister?

Ich hasste es derjenige sein zu müssen der die Konversation am laufen hielt aber Jenny war wirklich ungesprächig.

Wenn die nicht anfängt mehr zu reden, dann geh ich, das ist ya sowas von langweilig

dachte ich missmutig und wartete auf ihre Antwort.