Der Flur

Hier ist der Flur. Am einen Ende des Flurs befinden sich die Zimmer während man auf der anderen die Unterrichtsräume findet.

Da stand ich also. Meinen großen Koffer in der Hand. Ich war alleine. Alleine in diesem Haus, mit unbekannten Menschen! Meine Eltern haben mich nicht mal zum Flughafen gebracht. Ich sah mich um. In welchem Zimmer sollte ich wohnen? Mein Blick schweifte einmal durch den langen Flur. Ich musste zugeben, es war ganz nett hier. Doch hier, bis zu meinem Schulabschluss wohnen? Das konnte ich mir nicht so ganz vorstellen. Ein leises Bellen war zu hören. "Melody!", ich hatte völlig meine wunderschöne Blue Merle Australian Shepherd Dame vergessen! Wie konnte ich nur meine wunderschöne kleine Melody vergessen. Naja, klein war sie auch nicht mehr. Ganze 50 cm war sie groß! Ich kniete mich hin und knuddelte mein Mädchen. "Hoffentlich kommen wir mit coolen Leuten auf ein Zimmer!" Melody sah sie mit ihren verschiedenfarbenden Augen an. Eins war blau, das andere braun. Hier sollte sich mein Leben verändern, das hatte meine Mutter andauernd gesagt, bevor ich hierher kam. Sollte sich mein Leben hier verändern? Ich seufzt und nahm meinen dunkelroten Koffer, der mit meiner wunderschönen Markenhandtasche harmonierte. "Komm, Melody. Wir suchen unser Zimmer." Mit diesen Worten stöckelte ich durch den Gang, in Richtung Zimmer.

-> Mädchentrakt

Schulgarten <-

Ich hörte das Rascheln einer Tempopackung und ein Blick über meine Schulter bestätigte mir, dass Sarah mit gefolgt war. Um ehrlich zu sein, wäre ich sehr verwundert gewesen, hätte sie es nicht getan, schließlich war sie sehr verängstigt gewesen und wollte nur noch weg aus dem Schulgarten. Ich entdeckte ein paar Stühle im Gang und wurde auch schon gleich darauf von Sarah in deren Richtung gezerrt. Sie hatte sich mit dem Taschentuch die Tränen samt Schminke vom Gesicht gewischt und hatte nun überall dunkle Schmieren von ihrer Wimperntusche und was sie sonst noch aufgetragen hatte.

Musst dich doch nicht entschuldigen wenn dein Bekannter da draußen halb durchdreht

antwortete ich ihr und fügte noch ein

Ich muss es auch nicht wissen

hinzu. Um ehrlich zu sein hatte ich sehr wenig Lust mir jetzt irgendwelche Geschichten anzuhören, die mich weder etwas angingen, noch mich wirklich interessierten. Die Probleme anderer Menschen kümmerten mich generell eher weniger, ich genoss lieber das Leben als nach irgendwelchen Lösungen für Probleme von mir oder anderen zu suchen.

Wenn du dir sicher bist, dass du das noch packst, dann von mir aus. Ich hab allerdings keine Lust dich später in ein Krankenhaus begleiten zu müssen, nur weil du wegen dieser Geschichte hier nicht genug Kraft hast oder zu viel getrunken hast.

Ich hatte nicht die Absicht beleidigend zu klingen, aber ich wollte dass sie wusste was ich darüber dachte und das ging nun mal auf die ehrliche, direkte Art am besten. Sarah wirkte nicht so als könnte sie jetzt noch großartig irgendetwas unternehmen, aber das musste sie selber entscheiden.

Ach ya und wenn du kein Auto hast müssten wir etweder den Bus nehmen oder laufen

fügte ich noch hinzu. Mein Vater hatte nichtmal genug Geld gehabt mir den Führerschein zu bezahlen, beziehungsweise die Mindestanzahl an Fahrstunden, die man brauchte um die Prüfung machen zu dürfen. Geld hatte ich zwar dabei aber ob es reichte um in die Stadt zu kommen wusste ich nicht. Ich lehnte mich an die Wand und wartete auf Sarahs Antwort.